Westfalenmeisterschaft

Als Westfalen wird heute der östliche Landesteil von Nordrhein-Westfalen bezeichnet, der im Wesentlichen das Gebiet der ehemaligen preußischen Provinz Westfalen umfasst. Historisch, sprachlich und kulturell gehören zum Kulturraum Westfalen, dem vom Stamm der Westfalen besiedelten Gebiet, darüber hinaus die im heutigen Bundesland Niedersachsen gelegen Regionen Emsland, Grafschaft Bentheim, Osnabrücker Land und die südlichen Gebiete des Oldenburger Münsterlandes.

Im gegenwärtigen Westfalen leben auf 21.427 km² etwa 8,2 Millionen Menschen in den Regionen Münsterland, Tecklenburger Land, Ostwestfalen, Hellwegbörde, Sauerland (ohne das Hessische Upland), Wittgensteiner Land und Siegerland (soweit es zu Westfalen gehört) sowie im westfälischen (d.h. mittleren und östlichen) Teil des Ruhrgebiets. Die westfälischen Gebiete des Sauerlandes, des Siegerlandes und das Wittgensteiner Land werden unter Südwestfalen zusammengefasst.

Der wasserreichste Fluss in Westfalen ist die Weser, die das Land im Osten tangiert und in der Porta Westfalica den Gebirgszug von Wiehen- und Wesergebirge durchbricht. Zum Einzugsgebiet des Rheines gehören die Ruhr mit den Nebenflüssen Möhne, Lenne und Volme, die Emscher, die Sieg und die Lippe. Zum Flusssystem der Ruhr zählt auch die Plästerlegge, der einzige Wasserfall Westfalens. Die am Teutoburger Wald entspringende Ems durchfließt den Osten und Norden der Westfälischen Bucht.

Der Brieftaubensport hat in Westfalen eine sehr lange Tradition. Vor mehr als 150 Jahren entstanden im Westfälischen die ersten Brieftaubenzuchtvereine. Im Jahr 1881 wurde mit der Brieftaubenreisevereinigung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes mit Sitz in Bochum die erste Brieftaubenreisevereinigung im Raum Westfalen gegründet. Die Vereine konnten sich in Friedenszeiten ganz der sportlichen Liebhaberei widmen. Alljährlich wurden auch recht attraktive Weitstreckenflüge aus Ostpreußen (Königsberg), Österreich (Wien) und Ungarn (Budapest) durchgeführt.

Seit dieser Zeit schlägt das Herz des deutschen Brieftaubensports in Westfalen. Besonders im Ruhrgebiet, aber auch in den vielen ländlichen Regionen Westfalens wurde die Zucht von Brieftauben und das Spiel mit mit den "Rennpferden der Lüfte" zum Hobby des "kleinen Mannes".

Noch heute weist der Raum Westfalen die größte Züchterdichte im deutschen Brieftaubensport auf. Auf einer Fläche von etwa 200 x 200 Kilometern existieren derzeit dreizehn Regionalverbände mit 130 angeschlossenen Reisevereinigungen und knapp 5.000 reisenden Schlägen. Das bedeutet, dass etwa ein Viertel der gesamten deutschen Brieftaubenzüchterschaft im Raum Westfalen beheimatet ist.

Anknüpfend an diese große Tradition im deutschen Brieftaubensport ist es das erklärte Ziel der neu geschaffenen Westfalenmeisterschaft, einen gemeinsamen Wettbewerb in der größten Züchterkonkurrenz Deutschlands zu schaffen und zu etablieren.

Die Teilnahme an der Westfalenmeisterschaft ist mit keinen weiteren Kosten oder Auflagen verknüpft. Um auch den RVen und Regionalvebänden aus den "Randgebieten" Westfalens eine Teilnahme zu ermöglichen, wurde darauf verzichtet den Teilnehmerkreis ganz eng zu definieren. So ist es in Ausnahmefällen möglich, dass auch Reisevereinigungen aus Hessen, aus Niedersachsen oder dem Gebiet Nordrhein etc. an der Meisterschaft teilnehmen können.